Erraten der Rassen – und warum du wahrscheinlich falsch liegst

Einleitung

Was haben TierärztInnen, TierheimmitarbeiterInnen und viele HundeliebhaberInnen gemeinsam? Sie alle glauben oft, sie könnten anhand des Aussehens zuverlässig sagen, welche Rassen sich in einem Hund verbergen. Doch zwei Studien der renommierten Universität Florida zeigen eindrucksvoll: Unser Auge täuscht uns. Und das kann weitreichende Folgen haben.

Warum die Rassebestimmung wichtig ist – und oft schiefgeht

Die Frage nach der Rasse eines Hundes ist mehr als reine Neugier. In vielen Ländern und Gemeinden können Rassenzuordnungen darüber entscheiden, ob ein Hund adoptiert werden darf, ob besondere Auflagen für die Haltung gelten oder ob ein Tier überhaupt vermittelt wird. Auch in Mietverträgen, Versicherungen oder öffentlichen Bereichen tauchen sogenannte “Listenhunde” auf – und werden oft allein anhand ihres Aussehens beurteilt.

Aber wie gut sind wir Menschen eigentlich darin, die Rasse(n) eines Hundes rein visuell zu erkennen? Genau das wollten WissenschaftlerInnen in mehreren groß angelegten Studien herausfinden.

Studie 1: Profis im Blindflug

University of Florida

In einer Untersuchung, die über mehrere Jahre hinweg vom National Canine Research Council in Kooperation mit der Universität Florida begleitet wurde, wurden mehr als 5.000 Fachleute – darunter Tierärztinnen, Hundetrainerinnen, Tierpflegerinnen und Züchterinnen – gebeten, die Rassen von Hunden anhand von Fotos zu schätzen.

Das Ergebnis: In weniger als einem Drittel der Fälle konnte auch nur eine der durch DNA-Analyse bestätigten Rassen korrekt erraten werden. In vielen Fällen lagen die TeilnehmerInnen komplett daneben – und das trotz ihrer jahrelangen Erfahrung.

Der visuelle Eindruck, so zeigte sich, ist extrem trügerisch. Manche Mischlinge sehen rein äußerlich wie Labrador Retriever aus, haben aber genetisch keinerlei Anteile dieser Rasse. Andere tragen beispielsweise Gene von American Staffordshire Terriern in sich, ohne auch nur ein klassisches „Pitbull-Merkmal“ zu zeigen.  

Ein auffalendes Beispiel hierfür sind schwarz-weiße Hunde, die aufgrund ihres Aussehens überproportional häufig als Border Collies identifiziert werden, obwohl sie genetisch nicht dieser Rasse angehören. 

Solche Fehlzuordnungen können erhebliche Auswirkungen haben, insbesondere wenn Rassenzuordnungen für Adoptionsentscheidungen oder gesetzliche Regelungen herangezogen werden.

Studie 2: Die große Pitbull-Verwirrung

Eine speziellere Studie, ebenfalls an der Universität Florida durchgeführt, nahm sich die viel diskutierte Kategorie der “Pitbulls” vor. MitarbeiterInnen in Tierheimen sollten einschätzen, ob ein Hund zur Pitbull-Familie gehört. Auch hier wurden die Einschätzungen später mit genetischen Tests abgeglichen.

Die Ergebnisse waren noch alarmierender: Nur in etwa einem Drittel der Fälle lagen die Einschätzungen richtig. In fast der Hälfte aller Fälle wurden Hunde fälschlich als Pitbulls eingeordnet, obwohl deren DNA keinerlei Hinweise auf eine solche Abstammung lieferte. Umgekehrt wurden viele Hunde mit tatsächlichen Pitbull-Anteilen gar nicht als solche erkannt.

Diese Fehleinschätzungen sind nicht nur wissenschaftlich interessant – sie haben handfeste Konsequenzen: In vielen Tierheimen kann die Einordnung als „Pitbull“ bedeuten, dass ein Hund schwieriger zu vermitteln ist oder überhaupt nicht zur Adoption freigegeben wird.

Warum das Auge trügt

Woran liegt das? Hunde sind das Produkt jahrtausendelanger Selektion – und in den letzten Jahrhunderten unzähliger Kreuzungen. Ein Hund mit hängenden Ohren, kurzem Fell und stämmigem Körperbau kann von einem Dutzend verschiedener Rassen abstammen – und jede neue Mischung bringt neue äußere Varianten mit sich.

Zudem zeigt sich: Bestimmte Merkmale wie Kopfform, Fellfarbe oder Körpergröße sind genetisch nicht eindeutig einer Rasse zuordenbar. Zwei Hunde mit ähnlichem Aussehen können komplett unterschiedliche genetische Hintergründe haben.

Was bedeutet das für die Praxis?

Die Studien werfen ein kritisches Licht auf viele Verfahren, bei denen das äußere Erscheinungsbild eines Hundes im Mittelpunkt steht – etwa bei Adoptionen, bei Rasselisten oder bei der Einschätzung von „Gefährlichkeit“. Sie fordern ein Umdenken: weg von der Beurteilung anhand des Aussehens (Phänotypus), hin zu einer genetischen Rassebestimmung.

Gerade im Tierschutz und bei der Gesetzgebung könnten diese Erkenntnisse helfen  Entscheidungen auf objektiverer Basis zu treffen. Viele Tierheime und Tierschutzvereiene verzichten mittlerweile bewusst auf die Angabe vermeintlicher Rassen bei Mischlingen. Stattdessen finden nun Rassebestimmung mittels DNA Analyse Anwendung.

Fazit: Lass den Gentest sprechen

Die spannende Wahrheit ist: Hunde sind Überraschungspakete. Die visuelle Rassebestimmung ist unzuverlässig – selbst bei ExpertInnen. Selbst die geübtesten Augen liegen oft daneben, wenn es darum geht, ihre genetische Herkunft zu erraten. Wer es genau wissen will, kommt um einen DNA-Test nicht herum

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