Katzen sind beliebte Haustiere und oft treue Begleiter. Doch wie bei vielen anderen Tierarten gibt es auch bei Katzen genetisch bedingte Erkrankungen, die je nach Rasse häufiger auftreten. In diesem Artikel stellen wir die häufigsten Erbkrankheiten bei Katzen vor und erklären, worauf Halter achten sollten.
1. Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)
HCM ist die am weitesten verbreitete Herzerkrankung bei Katzen. Sie führt zu einer Verdickung des Herzmuskels, was die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigen kann. Besonders Maine Coons und Ragdolls sind betroffen. Regelmäßige Herzuntersuchungen können helfen, die Krankheit frühzeitig zu erkennen.
2. Polyzystische Nierenerkrankung (PKD)
Diese Krankheit tritt häufig bei Perserkatzen und deren Mischlingen auf. Dabei bilden sich flüssigkeitsgefüllte Zysten in den Nieren, die deren Funktion beeinträchtigen. Ein Gentest kann helfen, PKD frühzeitig zu diagnostizieren.
3. Progressive Retinaatrophie (PRA)
PRA ist eine Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann. Sie tritt vermehrt bei Abessiniern, Siamkatzen und Bengalen auf. Die Krankheit ist nicht heilbar, aber genetische Tests können helfen, betroffene Tiere von der Zucht auszuschließen.
4. Glykogenspeicherkrankheit (GSD IV)
Diese seltene Stoffwechselerkrankung betrifft vor allem Norwegische Waldkatzen. Sie führt zu einer fehlerhaften Speicherung von Glykogen, was Muskelschwäche und schwere Organschäden verursachen kann.
5. Spinale Muskelatrophie (SMA)
SMA tritt vor allem bei Maine Coon Katzen auf und verursacht Muskelschwund. Betroffene Katzen haben oft Koordinationsprobleme und eine schwache Muskulatur. Die Krankheit ist nicht heilbar, aber durch Tests nachweisbar.
6. Manx-Syndrom
Manx-Katzen haben oft verkürzte oder fehlende Schwänze. Dies kann mit schweren Wirbelsäulenmissbildungen einhergehen, die zu Problemen beim Gehen oder Inkontinenz führen.
7. Gangliosidose
Diese erbliche Stoffwechselkrankheit tritt bei bestimmten Rassen wie Siam- und Koratkatzen auf. Sie führt zu einer Anreicherung schädlicher Substanzen in den Nervenzellen und endet meist tödlich.
8. Neonatale Isoerythrolyse (NI)
Diese Krankheit tritt auf, wenn Kätzchen mit einer bestimmten Blutgruppe von einer Mutter mit einer anderen Blutgruppe gesäugt werden. Dies kann zur Zerstörung der roten Blutkörperchen und zum Tod der Jungtiere führen. Ein Blutgruppen-Test vor der Zucht kann NI verhindern.
9. Ehlers-Danlos-Syndrom (Cutaneous Asthenia)
Diese seltene Bindegewebserkrankung führt zu einer extrem dehnbaren und empfindlichen Haut. Betroffene Katzen sind anfällig für Verletzungen, da ihre Haut leicht reißt.
10. Pyruvatkinase-Defizienz (PK-Defizienz)
Diese Erbkrankheit betrifft den Energiestoffwechsel der roten Blutkörperchen und kann zu Anämie führen. Sie tritt vor allem bei Abessiniern und Somalis auf.
Fazit
Viele dieser Erbkrankheiten können durch gezielte Zuchtkontrollen und Gentests frühzeitig erkannt und vermieden werden. Wer eine Rassekatze kaufen möchte, sollte sich gut informieren und nur von verantwortungsbewussten Züchtern kaufen, die auf genetische Tests achten. Ein gesundes Tier bedeutet weniger Sorgen und eine längere, glückliche Zeit mit der geliebten Katze.
DNA Rassebestimmung für Katzen
