Die Entschlüsselung des Hunde Genoms im Rahmen des „Dog Genome Project“

Eine Grundlage für den DNA Test für Hunde

Das Dog Genome Project war ein internationales Forschungsprojekt, das im Jahr 2007 abgeschlossen wurde und das Ziel hatte, das Genom des Hundes vollständig zu sequenzieren und zu kartieren. Das Projekt wurde von den US National Institutes of Health und dem US National Human Genome Research Institute (NHGRI) angeführt und beteiligte Wissenschaftler aus mehreren Ländern, darunter Kanada, Großbritannien, Frankreich und China.

Das Dog Genome Project begann im Jahr 2002. Es war das erste Mal, dass das Genom eines nicht-primaten Säugetiers vollständig sequenziert werden sollte und es wurde gehofft, dass die Ergebnisse des Projekts nicht nur dazu beitragen würden, das Verständnis der Evolution und der biologischen Grundlagen von Hunden zu verbessern, sondern auch wichtige Erkenntnisse für die menschliche Gesundheit liefern könnte.

Das Genom des Hundes wurde auch mit dem des Wolfes verglichen, um die Unterschiede zwischen den Arten zu identifizieren, die durch die Domestikation des Hundes entstanden sind. Es wurden auch Vergleiche mit dem Genom anderer Säugetiere durchgeführt, um die evolutionären Beziehungen zwischen Hunden und anderen Arten zu untersuchen. Dieser Vergleich ermöglichte es, Gene zu identifizieren, die für die Domestikation verantwortlich sind und die Unterschiede zu untersuchen, die durch die Auslese durch den Menschen entstanden sind.

Das Dog Genome Project ermöglichte es Wissenschaftlern, mehrere Gene zu identifizieren, die für bestimmte Eigenschaften und Erkrankungen bei Hunden verantwortlich sind, wie z.B. die Farbe des Fells, die Größe oder die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten. Es hat auch dazu beigetragen, die genetischen Grundlagen von Verhaltensmerkmalen wie Gehorsam und Aggression zu verstehen.

Das Projekt nutzte die Technologie der sog. Shotgun-Sequenzierung, mit der das gesamte Genom des Hundes in kurzer Zeit sequenziert werden konnte. Das sequenzierte Genom des Hundes hatte eine Größe von ca. 2,4 GB und enthielt über 2,8 Millionen Basenpaare.

Die Hündin Tasha

Tasha war ein weiblicher Boxer-Mischling, der von einer Familie in Missouri, USA, adoptiert wurde. Tasha’s Genom wurde durch das Shotgun-Sequenzierungsverfahren sequenziert und analysiert.

Einige der wichtigsten Ergebnisse des Dog Genome Project sind:
  • Die Identifizierung von Genen, die für die Farbe des Fells verantwortlich sind, sowie Gene, die für die Größe und die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten verantwortlich sind.
  • Die Entdeckung von genetischen Regionen, die für Verhaltensmerkmale wie Gehorsam und Aggression verantwortlich sind.
  • Der Nachweis, dass Hunde und Wölfe sehr eng verwandt sind und dass die Domestikation vor ungefähr 33.000 Jahren stattgefunden hat.
  • Der Nachweis, dass Hunde und Wölfe sehr ähnliche Gene für die Sinnenwahrnehmung haben, insbesondere im Bereich des Geruchssinns.
  • Die Entdeckung von einer großen Anzahl von genetischen Regionen, die für die Entwicklung von Erkrankungen bei Hunden verantwortlich sind, wie z.B. Epilepsie, Herzfehler, und Augenkrankheiten.
Was hatte das Projekt mit der Krebsforschung zu tun?

Das Dog Genome Project hatte eine enge Verbindung zur Krebsforschung, da Hunde eine hohe Prävalenz von bestimmten Krebsarten aufweisen, die auch beim Menschen vorkommen, wie z.B. Lymphome, Brustkrebs und Prostatakrebs. Diese Ähnlichkeit in der Krebsentstehung zwischen Hunden und Menschen ermöglichte es Wissenschaftlern, das Hundegenom zu nutzen, um neue therapeutische Ansätze für die Behandlung von Krebs beim Menschen zu entwickeln.

Was ist Shotgun-Sequenzierung?

Genom-Shotgun-Sequenzierung ist eine Methode zur Sequenzierung des gesamten Genoms eines Organismus. Die Methode basiert auf der Idee, das gesamte Genom in kleinere Fragmente zu zerschneiden und jedes Fragment einzeln zu sequenzieren. Dann werden die sequenzierten Fragmente wieder zusammengesetzt, um das gesamte Genom des Organismus zu rekonstruieren.

Die Genom-Shotgun-Sequenzierung ist eine schnelle und effektive Methode, die es ermöglicht, große Mengen an DNA in kurzer Zeit zu sequenzieren. Es wurde erstmals in den frühen 1990er Jahren entwickelt und hat seitdem viele Genom-Projekte ermöglicht, darunter auch das Dog Genome Project.

Quelle:

 

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