Die häufigsten Erbkrankheiten bei Hunden sind:
Hüftdysplasie (HD) beim Hund ist eine angeborene Fehlbildung der Hüftgelenke, bei der das Gelenk nicht richtig ausgebildet ist und sich dadurch bewegen lässt. Dies führt zu Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit des Hundes.
Betroffene Rassen sind beispielsweise der Labrador Retriever, der Deutsche Schäferhund, der Golden Retriever und der Bernhardiner. Der Erbgang der Hüftdysplasie ist komplex und multigenetisch (polygen), das heißt, dass es von mehreren Gene beeinflusst wird.
Ellenbogendysplasie (ED) beim Hund ist eine angeborene Erkrankung, bei der die Ellenbogengelenke nicht richtig ausgebildet sind. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit des Gelenks. Die Erkrankung kann in verschiedenen Schweregraden auftreten und kann sowohl akut als auch chronisch sein.
Betroffene Rassen sind vor allem große Rassen wie Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Labrador Retriever, Golden Retriever und Bernhardiner. Auch kleinere Rassen wie der Französische Bulldogge, der Pudel und der Pomeranian können betroffen sein.
Der Erbgang der Ellenbogendysplasie ist komplex und multigenetisch. Es gibt sowohl dominante als auch rezessive Gene, die zur Erkrankung beitragen können. Auch Umweltfaktoren wie Übergewicht und übermäßige Belastung des Gelenks in der Wachstumsphase können das Risiko erhöhen.
Progressive Retinaatrophie (PRA) beim Hund ist eine erbliche Augenerkrankung, die zu fortschreitender Schädigung der Netzhaut führt. Dies kann zu einer Verminderung der Sehkraft und schließlich zur Erblindung führen. PRA tritt bei einer Vielzahl von Hunderassen auf, darunter Golden Retriever, Labrador Retriever, Cocker Spaniel, Australian Cattle Dog und Bichon Frise.
Der Erbgang von PRA variiert je nach Rasse, kann aber in der Regel als autosomal-rezessiv beschrieben werden.
Degenerative Myelopathie (DM) ist eine fortschreitende Erkrankung des Rückenmarks beim Hund, die zu Lähmungen und Taubheit führen kann. Es gibt mehrere Rassen, die anfälliger für DM sind, darunter die Deutschen Schäferhunde, Pembroke Welsh Corgis, Boxer und Rhodesian Ridgebacks.
Die Erkrankung wird durch eine Mutation im SOD1-Gen verursacht und wird als erbliche degenerative Myelopathie bezeichnet und über ein autosomal-rezessives Erbgangs verbreitet. Das bedeutet, dass ein Hund zwei Kopien der mutierten Gene haben muss, um die Erkrankung zu entwickeln. Welpen, die nur ein mutiertes Gen haben, sind Träger der Krankheit, können sie aber nicht entwickeln.
Katarakt: Eine Katarakt beim Hund ist eine Erkrankung des Auges, bei der die Linse trüb wird. Dadurch kann das Licht nicht mehr richtig durch die Linse fallen und es kommt zu einer Einschränkung der Sehkraft oder sogar zur Erblindung. Katarakte können angeboren oder erworben sein und können in unterschiedlichen Teilen der Linse auftreten. Sie können auch in unterschiedlichen Ausprägungen und Geschwindigkeiten fortschreiten. Die Behandlung von Katarakten beim Hund kann chirurgisch oder medikamentös erfolgen. Einige Hunderassen sind anfälliger für die Entwicklung von Katarakten als andere. Zu den Rassen, die ein erhöhtes Risiko haben, gehören beispielsweise der American Cocker Spaniel, der Bichon Frisé, der Boston Terrier, der Boxer, der Bulldog, der Bullterrier, der Cocker Spaniel, der Collie, der Dackel, der Golden Retriever, der Labrador Retriever, der Malteser, der Pudel, der Shar Pei, der Shih Tzu und der Welsh Corgi.
Epilepsie: Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet ist. Diese Anfälle, auch als Krampfanfälle bekannt, können in verschiedenen Formen auftreten, von Muskelzuckungen und Zittern bis hin zu Verlust des Bewusstseins und Anfällen von Tonisch-Klonischen Anfälle. Die Ursachen der Epilepsie beim Hund sind unterschiedlich und können von genetischen Faktoren über Schädigungen des Gehirns bis hin zu Infektionen reichen. Die Behandlung der Epilepsie beim Hund umfasst in der Regel die Verabreichung von Antiepileptika, die darauf abzielen, die Anfälle zu reduzieren oder zu verhindern. In einigen Fällen kann auch eine chirurgische Behandlung in Betracht gezogen werden, um die Ursache der Epilepsie zu beseitigen. Sie betrifft viele Rassen, einschließlich Beagle, Labrador Retriever und Golden Retriever.
MDR1-Defekt: Dieser genetische Defekt beeinflusst die Fähigkeit des Hundes, bestimmte Medikamente aufzunehmen und kann zu schweren Nebenwirkungen führen. Betroffene Rassen sind unter anderem Australian Shepherd, Collie, Sheltie und Long-haired Whippet.
Patellaluxation: Die Patellaluxation beim Hund ist eine Erkrankung, bei der die Kniescheibe (Patella) aus ihrer normalen Position im Kniegelenk herausrutscht. Dies kann aufgrund einer Fehlbildung oder Anomalie in der Struktur des Kniegelenks oder des Muskel- und Sehnenapparats auftreten.
Symptome der Patellaluxation beinhalten häufig Schmerzen und Unsicherheit beim Gehen, Hinken, Lahmheit und eine verminderte Beweglichkeit des betroffenen Beines. In fortgeschrittenen Fällen kann die Patellaluxation zu einer Deformität des Beins führen und die Beweglichkeit des Hundes beeinträchtigen.
Die Diagnose der Patellaluxation erfolgt normalerweise durch eine klinische Untersuchung und Röntgenaufnahmen des betroffenen Beins. Behandlungsmöglichkeiten umfassen chirurgische Korrektur, Physiotherapie und Schmerzmanagement. In fortgeschrittenen Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich sein, um die normale Funktion des Kniegelenks wiederherzustellen.
Sie betrifft vor allem kleine Rassen wie Pekinese, Yorkshire Terrier, Chihuahua, Pomeranian, Shih Tzu, Malteser.
Die von Willebrandt-Erkrankung (vWD) wird durch einen Mangel an vWF verursacht. vWF ist ein Protein, das an der Blutgerinnung beteiligt ist. Ein Mangel an vWF kann zu einer verminderten Blutgerinnung führen, was zu Blutungen und Blutungen führen kann. Symptome der vWD beim Hund können unter anderem Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Blut im Urin oder im Kot, Gelenkblutungen und Anämie sein. Rassen, die besonders häufig von vWD betroffen sind, sind Dobermann, Deutsche Dogge, Beagle, Pudel und Shetland Sheepdog. Die vWD wird normalerweise durch einen Gentest diagnostiziert und es gibt verschiedene Behandlungsoptionen, die je nach Schwere der Erkrankung und dem individuellen Hund unterschiedlich sind. Die von Willebrandt-Erkrankung (vWD) wird autosomal-rezessiv vererbt.
Erbgang
Die meisten der genannten erblichen Krankheiten werden durch autosomal-rezessive oder autosomal-dominante Vererbung vererbt.
Autosomal-rezessive Vererbung bedeutet, dass ein Hund zwei Kopien des defekten Gens haben muss, um die Krankheit zu entwickeln. Ein Hund, der nur eine Kopie des Gens hat, wird als Träger bezeichnet und kann die Krankheit an seine Nachkommen weitergeben, ohne selbst erkrankt zu sein. Beispiele für diese Art der Vererbung sind PRA und MDR1-Defekt.
Autosomal-dominante Vererbung bedeutet, dass ein Hund nur eine Kopie des defekten Gens haben muss, um die Krankheit zu entwickeln. Ein Hund, der eine Kopie des Gens hat, wird als betroffen bezeichnet und kann die Krankheit an seine Nachkommen weitergeben. Beispiele für diese Art der Vererbung sind HD und ED.
Es gibt auch erbliche Krankheiten die durch X-chromosomale Vererbung vererbt werden wie z.B. Progressive Retinaatrophie (PRA) bei der Rasse English Setter.